Qype: Vorstellung und Bewertung von Objekten in Städten und Gemeinden
17. Juni 2006 von Michael | Webservice
Der Hamburger Webservice Qype ist mittlerweile seit 2 Monaten öffentlich zugänglich und bietet bereits 8.435 Beiträge, wow.
Wie funktioniert Qype?
Das System funktioniert sehr simpel:
Du kennst einen superguten Italiener in Deiner Stadt, eine gute Autowerkstatt, oder der neue Frisör bei Dir um die Ecke hat gestern beim ersten Besuch gleich mal massiv versagt und Deine Frisur ruiniert?
Prima, dann schreib gleich mal Artikel bei Qype. Das läuft sehr einfach: Anmelden, einloggen, schreiben und bewerten.
Es kann prinzipiell über alles geschrieben werden: Gaststätten, Bars, Discos, Stadtparks, Geschäfte, Handwerker, Ärzte, etc. etc.
Was das ganze bringt
Normalerweise fragt man im Freundeskreis nach Erfahrungen, z.B. wenn man einen gutes chinesisches Restaurant, den Bäcker mit den besten Brezen oder etwa einen empfehlenswerten Zahnarzt sucht. Qype ermöglicht es nun, diese Erfahrungen online von vielen Nutzern abzufragen.
Ich habe mir mal die einige Einträge von München angesehen und bin begeistert: Es gibt bereits viele Empfehlungen, die wirklich praktisch sind.
Es werden dort Restaurants, verschieden Geschäfte, Dienstleister u.v.m. entsprechend bewertet, z.T. finden sich bereits mehrere Bewertungen pro Objekt, was natürlich noch hilfreicher ist, weil man verschiedene Meinungen sieht.
Wie es sich für einen Web 2.0 – Dienst gehört, werden die einzelnen Artikel getaggt (verschlagwortet), die Objekte werden über Google Maps dargestellt, man kann Kontakte pflegen, die Objekte in Favoriten aufnehmen, es gibt ein Bewertungssystem (geschriebene Beiträge, Bedankungen für Beiträge, etc. etc.
Ausblick
Über 8.000 Beiträge innerhalb kürzester Zeit sprechen für sich: Qype wird sich etablieren. Zukünftig wird man wohl sein Auto nicht mehr in die Werkstatt geben, bevor man nicht in Qype nachgesehen hat, ob die Werkstatt auch wirklich gut ist.
Allerdings muss m.E. der Dienst darauf Acht geben, dass dies nicht missbraucht wird.
Z.B. ciao.com bietet seit Jahren Verbrauchermeinungen zu diversen Produkten und Dienstleistungen an, hier wurde jedoch meines Wissens vermehrt Missbrauch betrieben, in dem die betroffenen Firmen mit einem anonymen bzw. gefakten Account die eigenen Produkte/Dienstleistungen besonders gut bewertet haben.
Dies gibt es allerdings immer wieder, so wurden auch Fälle bei Amazon bekannt, wo Buchautoren die eigenen Bücher unter Verwendung von Fantasie-Accounts sehr positiv rezensiert haben.
Da jedoch Qype stark auf Community baut, sieht man wohl dort schneller, wenn ein bestimmtes Objekt besonders gepusht wird, nämlich anhand der Anzahl und Qualität der Beiträge des Bewerters.
Fazit
Ich bin begeistert, wie sich Qype bisher entwickelt hat, und hoffe, dass es so weitergeht. Das ist endlich wieder ein deutscher Webservice, der wirklichen Mehrwert bietet und nicht der 100. Clone von del.icio.us oder flickr ist.